Die folgenden Tage auf Koh Tao verbrachten wir äußerst entspannt: die Jungs befanden sich die meiste Zeit im Pool, ich kam endlich mal wieder zum Lesen eines Romans und auch Christian sprang überall mit herum. Zwischenzeitlich gab es immer einen kleinen Mittagssnack, ein leckeres Eis oder Lassi am Nachmittag und abends schmackhafte Gerichte mit Cocktail. Urlaubsstimmung in klassischem Sinne. Aber genau das war es, was mich auch endlich kopfmäßig wieder etwas entspannte und nach gut einer Woche kann ich sagen, dass ich mich endlich wieder “normal” fühle nach all den emotionalen, anstrengenden und zehrenden letzten Monaten. Und mir wurde erneut bewusst, dass wir einfach viel zu lange nicht mehr auf Reisen waren. Meine Aufregung, die ich zu Beginn der Reise hatte, vermischte sich mit dem vorherigen Stress und nahm wieder mal silvia-typische Ausmaße an. Jetzt, wo wir uns auf dem Weg zur nächsten Insel befinden, bin ich wieder gelassener und kann dieses Land annehmen und die Dinge, wie sie hier laufen, genießen. So hat Christian für uns am 3. Tag einen Roller ausgeliehen und wir konnten etwas flexibler und wesentlich preisgünstiger die Insel erkunden. Zu Viert auf einem Moped, alle ohne Helm (machen ja hier alle so und es wäre in Deutschland beides undenkbar), entdeckten wir die Berge und Täler der Insel – bergauf: alle nach vorn beugen, bergab vor allem den Kleinsten in der Mitte festhalten und zurücklehnen. Sah sicher witzig aus… Dabei entdeckten wir ein tolles Restaurant mit einigen Schlafmöglichkeiten und einer tollen Sicht bis zum Meer. Die Hängematte machte es für die Jungs mich interessanter und wir konnten die Tage so dahinplätschern lassen… Auch das erste mal Wäsche waschen lassen klappte hervorragend und am letzten Tag genossen wir noch einmal einen kleinen Kajak-Ausflug zur nächsten Bucht und ein aufreibendes Minigolf-Spiel, bei dem Christian (er meint verdient, ich sage irgendwann muss er ja auch mal an der Reihe sein) als Sieger hervorging.


























Nach diesen wunderschön entspannenden Tagen auf Koh Tao ging es mit der Fähre weiter auf die Insel Koh Pha-nhgan. Abgeholt wurden wir von einem Mitarbeiter unseres Hotels – das erste, was wir auf dieser Reise von Koh Tao aus vorgebucht hatten. Und wie es kommen musste, wenn man gegen seine üblichen Reise-Handhabungen handelt: man wird irgendwie enttäuscht. Wir kamen bei unserem Hotel an und waren zunächst begeistert von der Aussicht unseres tollen Balkons. Auf den zweiten Blick entpuppte sich alles jedoch als äußerst in die Jahre gekommen und wir waren schon nach unserem obligatorischen Sprung in den Pool sehr enttäuscht, zumal wir 8 Nächte gebucht hatten. Nachdem wir dann auch noch mitbekommen hatten, dass wir am Ende der Welt gelandet waren (keine Restaurants in der unmittelbaren Nähe, die Speisekarte des hoteleigenen Restaurants sehr begrenzt und kein inklusives Frühstück), ärgerten wir uns regelrecht.
Unsere Recherchen hatten zwar ergeben, dass es hier TukTuks zur Fortbewegung geben sollte, wir haben aber bis heute kein einziges hier auf der Insel gesehen. Fazit: wir liehen uns direkt am Nachmittag wieder ein Moped aus und fuhren am nächsten Morgen ein gutes Stück bis zur nächsten Kneipe mit Frühstück.
Neben Pool unternahmen wir noch einige kleine Ausflüge – zunächst zum legendären Full-Moon-Party-Strand, welcher nur etwa 10 Fahrminuten entfernt lag. Dabei entdeckten wir auch das erste Mal Affen in den Bäumen, was die Jungs sehr ehrfurchtsvoll und zugleich enthusiastisch wahrnahmen, dabei aber respektvollen Abstand hielten. Dann noch einen zweiten in die andere Richtung, wo wir eigentlich nur ein wenig den Dschungel und die Insel erkunden wollten. Hier fuhren wir durch Zufall an einer kleinen Elefanten-Farm vorbei… und mir zerriss es das Herz, die Tiere an ihren kurzen Ketten gefesselt zu sehen, die ganze Zeit mit einem Korb auf dem Rücken, den Kopf apathisch hin- und herwerfend und nebenbei noch die Elefantenhaken, welche mit Sicherheit täglich zum Einsatz kommen, nebendran liegen zu sehen. Christian kam nicht umhin, dennoch anzuhalten und dann wollten die Jungs unbedingt füttern. Nun ja… wir konnten den Jungs so leider sehr deutlich zeigen, wie schlecht die Tiere teilweise noch immer behandelt werden. Aber wir werden definitiv noch einen Ausflug in ein Elefantenreservat machen, um den Jungs eine positive Alternative zeigen zu können.
Da der Pool des Hotels sehr unsauber war, die Liegen total in die Jahre gekommen und schon mit T-Shirt-Streifen repariert und keine Sonnenschirme am Pool waren, der Strand nicht für die Kinder geeignet und auch alles andere nicht unseren Vorstellungen und Wünschen entsprach, entschieden wir uns nach 2 Tagen, dass wir das Geld als Lehrgeld zahlen und uns ein anderes Hotel nehmen. Also kürzten wir unser eingeplantes Souvenirgeld zusammen, passten alles etwas an und fuhren mit unserem Moped einmal quer über die Insel uns buchten letztlich für die restlichen 5 Tage auf der Insel ein anderes Hotel. Diesmal wieder auf die für uns typische Art: hinfahren, anschauen, buchen.
Auf dem Hinweg gab es erneut eine kleine Minigolf-Partie und einen Besuch eines kleinen Tempels.
Nun hieß es, noch eine Nacht in dem nicht so schönen Hotel und am nächsten Tag in zwei Fuhren zum neuen Hotel. Erste Fahrt waren wir Vier, ich mit meinem großen Rucksack auf dem Rücken und mein Tagesrucksack im Fußraum vorn – man glaubt als Europäer gar nicht, wie viel man auf einem Moped verstauen kann… die zweite Fahrt erledigte Christian dann noch allein für das restliche Gepäck, während die Jungs und ich den Pool im neuen Hotel genossen.
Und wir haben bis heute die Entscheidung nicht bereut – denn seien wir mal ehrlich: Souvenirs kauft man am Ende doch auch oft nur, obwohl man sie nicht wirklich braucht. Während man von den schönen Erinnerungen eben noch sehr viel länger zehrt.















Den heutigen Tag verbrachten wir ebenfalls mit einem kleinen Ausflug: zu einem nahegelegenen Wasserfall, welcher durch die Trockenzeit praktisch nicht vorhanden war. Dennoch genossen wir den Kletter-Aufstieg quer durchs ausgetrocknete Flussbett und die kleinere Tierwelt drumherum.






Wir haben noch 2 Tage hier, bevor wir wieder die Sachen packen und es für uns in die kulturell reichhaltigeren Tage geht…