7 Tage in der spanischen Hauptstadt liegen hinter uns – es waren ohne Zweifel die ereignisreichsten und auch anstrengendsten dieser Tour. Begleitet wurden wir dabei von Peter, Silvias Bruder, der aus der Heimat zu Besuch gekommen war und der sicher ebenfalls auf eine tolle Zeit zurückblicken kann, die an Höhepunkten nicht eben arm war.
Los ging es am Ostersonntag mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die Straßen Madrids, vorbei am Königspalast, über die Plaza Mayor und den Rastro. Ohne spezielles Ziel schlenderten wir durch die unzähligen Straßen und nahmen bei herrlichem Wetter den vibrierenden Rhythmus der Großstadt in uns auf.
Am Ostermontag, der uns erstmals seit Wochen mit Regen begrüßte, stand eigentlich das El Escorial auf unserem Plan, welches jedoch leider geschlossen hatte. Wir entschieden uns stattdessen für die mittelalterliche Stadt Segovia, welche uns vier absolut begeisterte. So verloren wir uns in den verwinkelten Gassen, mit ihren kleinen Türmchen und Erkern und fühlten uns in die Zeit Don Quijotes zurück versetzt.
Weiter ging es am Dienstag – dem Tag der Superlative – mit Besuchen der längsten Kathedrale der Welt (überdies unterirdisch in den Felsen getrieben), des höchsten freistehenden Kreuzes der Welt und des größten Renaissancebauwerkes der Welt. Die beide erstgenannten gehörten zum Valle de los Caidos, dem Tal der Gefallenen, wurden während der faschistischen Diktatur Francos errichtet und beherbergen noch heute das Grab des Diktatoren. Wenngleich der gesamte Komplex politisch äußerst fragwürdig blieb, beeindruckte er doch durch seine schiere Wucht und die für den faschistischen Baustil typische Monumentalität. Abgerundet wurde unser Tag durch den Besuch im El Escorial, Palast und Grabstätte der spanischen Könige seit Phillipp II, Kloster, Schule, Kathedrale und Bibliothek in einem gewaltigen Bauwerk vereint.
Den Mittwoch verbrachten wir tagsüber mit Shoppen für Silvia und Peter und ein wenig Ruhe für Christian und Erik, schließlich stand am Abend für Peter und mich (Christian) ein Besuch im Santiago Bernabeu Stadion zum Championsleague Halbfinale gegen Bayern München an. Nach diesem einmaligen sportlichen Erlebnis zogen wir noch bis früh um 4 auf teils abenteuerlichen Pfaden mit einigen Argentiniern durch die berüchtigten Kneipen Madrids und feierten den Erfolg der Königlichen.
Nachdem wir den Donnerstag erneut zur Erholung brauchten, stand am Freitag auch schon wieder Peters letzter Tag an – wie schnell die Woche doch vergangen war. Zum krönenden Abschluss ging es noch einmal nach Toledo, bis 1561 über viele Jahrhunderte spanische Hauptstadt und bis heute ein absolutes Muss für jeden Madrid-Urlaub. Ähnlich wie in Segovia begeisterten uns auch hier die unzähligen historischen Gassen und Bauwerke, wobei der Massentourismus leider auch in Toledo bereits Einzug gehalten hatte.
Die zurückliegenden 7 Tage Madrid hätten sicher gereicht, um noch unzählige weitere Berichte zu füllen – sie haben jedoch auch an unseren Kräften als Familie gezehrt. Ich denke dennoch, wir alle hatten eine tolle Zeit, an die wir gern zurückdenken werden. Doch wie das nun einmal so ist, hat eben alles ein Ende und so ging es für Silvia, unseren Zwerg und mich nun bereits weiter nach Santander, in den Norden Spaniens – meinen persönlichen Lieblingsteil dieses Landes. Hier wollen wir wieder etwas zur Ruhe kommen, ausgiebig Mittagsschlaf halten und uns erneut auf das Tempo unseres Sohnes einbremsen. Er gibt nun wie gewohnt den Takt vor, während wir unseren Blick allmählich zurück gen Norden – gen Heimat – wenden werden.

