In der zurückliegenden Woche verschlug es uns nach Spanien, wo wir seither ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Tage verbrachten. Stets hatten wir dabei auch bei der Wahl unserer Unterkünfte das Glück auf unserer Seite.
Den Anfang machte ein wirklich hübsches Ferienhaus in Cubelles, quasi in direkter Strandnähe mit kleinem Garten und viel Charme. Ab der ersten Minute fühlten wir uns hier wohl, woran auch unsere Gastgeber – ein nettes, älteres Ehepaar und ihre Tochter – durch ihre warme und freundliche Art einen nicht unerheblichen Anteil hatten.
Von unserem Ferienhäuschen unternahmen wir Ausflüge nach Sitges, zum Kloster von Montserrat und nach Barcelona, wobei uns vor allem die ersten beiden in besonders positiver Erinnerung blieben, da die Großstadt Barcelona in einem halben Tag kaum zu begreifen war.
Sitges hingegen besaß genau die richtige Größe für ein paar Stunden Spaziergang in der malerischen Altstadt und ein ausgiebiges Mittagessen. In den meisten spanischen Kneipen wird zum Mittag ein Tagesmenu (Menu del Dia) für runde 10 Euro bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise, Brot und Wein angeboten – wer kann da schon Nein sagen?
Das Kloster von Montserrat liegt in einer majestätischen Felsformation eingebettet und gilt als einer der heiligsten Orte Spaniens. Bergauf nahmen wir die Zahnradbahn, bergab entschieden wir uns zu laufen, wobei die Zeitangaben über die Dauer des Fußmarsches auseinandergingen. Am Fuß des Berges hatte man uns eine reichliche Stunde angekündigt, oben sprach die nette Dame an der Information plötzlich von anderthalb bis 2 Stunden. Am Ende brauchten wir auf zum Teil abenteuerlichen Wegen gute 2 Stunden, wobei Erik seinen Ausblick aus der Trage genoss und als einziger am Auto ankam, ohne zu jammern.
Fast schon wehmütig verließen wir Cubelles vor 2 Tagen wieder, um zum kompletten Kontrastprogramm überzugehen. In der Nähe von Atzeneta bewohnen wir seither ein herrliches Holzhaus mitten in den Bergen, in absoluter Einsamkeit und Abgeschiedenheit, welches nur über einen kilometerlangen, schlaglochgespickten Feldweg zu erreichen ist. So verbrachten wir die zurückliegenden Tage mit unglaublichen preiswerten Menus del Dia und gelegentlichen Wanderungen, die wir aufgrund der mittlerweile ziemlich großen Hitze jedoch nicht ausufern ließen.
Ab morgen ist es mit der Einsamkeit dann schon wieder vorbei und so setzen wir unser Kontrastprogramm mit 7 Tagen im Zentrum von Madrid fort, wo uns Silvias Bruder Peter besuchen wird. Ein persönliches Highlight wird dabei sicher das Halbfinale der Championsleague zwischen Real Madrid und Bayern München im Estadio Santiago Bernabeu, für welches Peter und ich Karten ergattern konnten.
3 Wochen liegen damit nun hinter uns, 5 weitere sollen noch folgen und während wir abends von unserer Terrasse in die Berge schauen, wird uns erst richtig bewusst, wie kostbar die Zeit gemeinsam mit unserem Sohn ist. Er genießt die Tage ebenso wie wir und ganz gleich wohin wir auch kommen, die Spanier haben immer die gleiche Bemerkung für ihn übrig, wenn er mal wieder über das ganze Gesicht strahlt: Muy simpatico! Auch wir haben uns durch ihn weiterentwickelt und haben gelernt, beim Reisen langsamer zu werden. Durch ihn sind wir gezwungen an jedem Ort nicht nur zu halten, sondern anzukommen.

















